Ernährungsverhalten

Lexikon

Wie sich über die Zeit unser Ernährungsverhalten entwickelt

Unser Ernährungsverhalten kann sowohl angeboren sein, als auch über verschiedene Ursachen erlernt worden sein. dazu gehören beispielsweise auch wie wir erzogen worden sind, also was unser Umfeld isst und welche geschmackliche Präverenz wir entwickelt haben.

Wie entsteht eigentlich das Ernährungsverhalten?

Ernährungsverhalten bezieht sich auf all die Dinge, die Menschen oder Gruppen von Menschen tun, um Nahrungsmittel zu bekommen, sie zuzubereiten, zu essen und danach damit umzugehen. Dieses Verhalten kann geplant, spontan oder einfach zur Gewohnheit geworden sein. Beim Ernährungsverhalten spielen viele Faktoren eine Rolle, und es hat Auswirkungen auf verschiedene Bereiche wie Gesundheit, Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft, die sich entlang des gesamten Lebensmittelwegs erstrecken, von der Produktion, aslo dem Anbau oder industriellen Herstellung bis zur Zubereitung und den Verzehr.

In einer freien Gesellschaft kann ein erwachsener Mensch selbst darüber entscheiden, was er ist und was nicht. Es ist grundsätzlich eine freie Entscheidung, die teilweise von angeborenen Neigungen beeinflusst wird, aber auch stark von Umweltfaktoren abhängt. Denn bevor jemand in einem Alter ist, in dem er seine Ernährung selbstbestimmt gestalten kann, wird er bereits von seiner Familie, seinem sozialen Umfeld, dem Kindergarten, der Schule, durch Medien usw. geprägt.

Dies zeigt sich zum Beispiel darin, welche Lebensmittel jemand bevorzugt oder ablehnt, welche Gewürze er mag oder welche Essgewohnheiten er hat. im frühen Jugendalter ist dies besonders prägend in dieser Hinsicht. Im Laufe der gesamten Entwicklung eines Menschen entwickelt sich ein stabiles persönliches Ernährungsverhalten, das als "normal" empfunden wird, auch wenn es objektiv betrachtet nicht unbedingt gesund ist. Da Menschen sich dieses Verhalten über Jahre angeeignet haben, wird jegliche Veränderung als "Bedrohung" vom Körper angesehen. Der Körper selbst weis nicht, ob er mit einer Veränderung weiterhin überlebensfähig ist. So kann man sich das vorstellen wie ein Kind, was einen Weg zur Schule gelernt hat und nun die Straße durch Bauarbeiten nicht mehr durchgangsfähig ist. Das Kind wird Angst haben einen neuen Weg zu suchen, weil es sich verlaufen könnte.

Eine bevorstehende Ernährungsumstellung wird oft als Bedrohung und als potenzieller Verlust von Genuss und Lebensqualität wahrgenommen. Für eine langfristige und erfolgreiche Veränderung sind das ungünstige Voraussetzungen, insbesondere bei der Behandlung von Übergewicht. Die Überwindung solcher Hindernisse erfordert fachliche Kompetenz und pädagogisches Geschick und ist eine der Hauptaufgaben in der Ernährungsberatung.

Wie andere Sinneswahrnehmungen wird auch Geschmack von speziellen Rezeptoren aufgenommen und an das zentrale Nervensystem übermittelt. Diese werden als Geschmacksknospen bezeichnet und sitzen im Mund- und Rachenraum. Der Mensch kann folgende Geschmacksrichtungen schmecken: süß, sauer, salzig, bitter und umami (herzhaft oder würzig). Als weitere Geschmacksrichtungen sind derzeit noch Zungenrezeptoren die Fette und stärkehaltige Lebensmittel erkennen. Angeboren sind dem Menschen grundlegende Präferenzen für Süßes sowie Aversionen gegen Bitteres und Saures (vermutlich als Schutzreflex des Neugeborenen gegen Vergiftung). Wobei man sagen muss, dass die Geschmacksknospen eines Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt sein können bzw. auch teilweise fehlen können. Der Geschmack und die Art, wie das Essen schmeckt und sich anfühlt, beeinflussen, wie viel wir davon essen und wie schnell wir satt werden. Zum Beispiel kann es länger dauern, bis wir satt sind, wenn das Essen fettig ist, im Vergleich zu magerem Essen. Manchmal kann es passieren, dass du von einer Art Essen genug hast und satt bist, aber immer noch etwas anderes, vielleicht etwas Süßes, essen möchtest. Mit zunehmendem Alter wird uns oft wichtiger, wie das Essen schmeckt und wie abwechslungsreich es ist. In jungen Jahren hingegen konzentrieren wir uns oft mehr darauf, unseren Durst zu stillen und unseren Hunger zu befriedigen. Außerdem entwickeln wir im Laufe der Zeit bestimmte Vorlieben und Abneigungen gegenüber bestimmten Lebensmitteln, die mit unserer Gesundheit, religiösen Überzeugungen oder gesellschaftlichen Normen zusammenhängen können. Auch unser Wohlstand und unsere persönlichen Werte beeinflussen oft, was wir essen. Das bedeutet, dass unser Geschmackssinn, besonders im Erwachsenenalter, stark von äußeren Einflüssen geprägt ist, die wir im Laufe unseres Lebens gelernt und übernommen haben.