Was erwartet Angestellte 2024?

Die wichtigsten Neuerungen im Arbeitsrecht
Im Jahr 2024 stehen einige wichtige Änderungen an, die Angestellte betreffen werden. Von Inflationsausgleich über Telefonische Krankschreiben bis hin zu Fachkräfteeinwanderungsgesetz - erfahre hier, was dich erwartet und wie sich die Gesetze in Bezug auf Arbeitszeiterfassung, Mindestlohn und Weiterbildung verändern werden. Bleib up to date mit den aktuellen Einkommensgrenzen beim Elterngeld und den neuen Regelungen zum Kinderkrankengeld.


Inflationsausgleich

Bis Ende des Jahres 2023 kannst du als Angestellter die Steuer- und Abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von bis zu 3000,00 Euro erhalten. Der Gesamte Betrag geht dann so auf Dein Konto ein. Sprich deinen Arbeitgeber an.

Bis Ende 2024 kannst du von deinem Arbeitgeber die steuerfreie Inflationsausgleichsprämie erhalten. Seit 2022 wurde diese Prämie eingeführt, um deine Lebenshaltungskosten auszugleichen. Bis zu 3.000 Euro pro Jahr sind steuer- und abgabenfrei. Also, wenn dein Chef bisher nichts gezahlt hat, erinnere ihn rechtzeitig daran, damit du nicht leer ausgehst!

Telefonische Krankschreiben

Ab 2024 wird die Krankschreibung per Telefon wieder eingeführt. Dies vereinfacht Bürokratiewege und verringert Ansteckungsgefahr. Die Krankschreibung kann dann per Telefon oder über Video-Call ablaufen. Die Vorraussetzung ist: Nur leichte Symptome / Erkrankungen und dass du bereits in der Praxis bekannt bist. Dazu werden bereits jetzt Richtlinien ausgearbeitet.

Ab 2024 ist die telefonische Krankschreibung wieder dauerhaft möglich. Wenn du als Arbeitnehmer krank bist, brauchst du normalerweise nach drei Tagen eine ärztliche Krankschreibung. Während der Corona-Pandemie wurde dies aufgehoben, und seit Oktober 2020 konntest du dich telefonisch oder per Video-Call krankschreiben lassen. Diese Regel wurde im April 2023 aufgehoben, aber gute Nachrichten: Ab 2024 ist die telefonische Krankschreibung wieder da. Du musst nur leichte Symptome haben und der Praxis bekannt sein.

Arbeitszeiterfassung

Keine Regelung für die gesetzliche Arbeitszeitregelung 2024

Es in Deutschland immer noch keine festen Regeln zur Arbeitszeiterfassung. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs von 2019 forderte von den Mitgliedsstaaten, dass Unternehmen die Arbeitszeiten ihrer Mitarbeiter:innen systematisch erfassen. Während viele EU-Länder bereits entsprechende Vorschriften haben, hinkt Deutschland hinterher. Im April 2023 wurde zwar ein Gesetzentwurf vorgelegt, aber die Regierung konnte sich bisher nicht auf eine Reform einigen. Man hofft jetzt auf eine Einigung bis Ende des ersten Quartals 2024. Bis dahin bleibt die Lage unverändert.

Fachkräfteeinwanderungsgesetz

Eingewanderte Fachkräfte haben jetzt freie Berufswahl und müssen nicht mehr mit dem Abschluss in Verbindung stehen.

Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz macht es ausländischen Fachkräften seit Sommer 2023 leichter, einen Job in Deutschland zu finden. Seit November 2023 sind bereits einige Teile in Kraft, darunter erleichterte Aufenthaltserlaubnisse für Fachkräfte mit Berufs- oder akademischer Ausbildung. 2024 treten weitere Teile in Kraft, zum Beispiel müssen dann Job und Abschluss nicht mehr genau übereinstimmen.

Einkommensgrenzen beim Elterngeld

Die Grenze des Einkommen für Elterngeld sinkt von 300.000 auf 200.000€ jährlich.

Ab 2024 werden die Einkommensgrenzen für das Elterngeld gesenkt. Ursprünglich war geplant, dass Familien mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen von über 100.000 Euro kein Elterngeld erhalten. Jetzt wurde beschlossen, dass ab dem 1. April 2024 die Grenze von 300.000 auf 200.000 Euro gesenkt wird, mit weiteren Absenkungen im folgenden Jahr

Kinderkrankengeldregelung

Pro Kind gibt es bis zu 15 Tage Kinderkrankengeld ab 2024.

2024 erhältst du pro Kind bis zu 15 Tage Kinderkrankengeld. Während der Pandemie wurden die Tage von 10 auf 30 erhöht, aber jetzt wird es wieder angepasst. Wenn dein Kind unter zwölf Jahren krank ist, kannst du zu Hause bleiben und das Kinderkrankengeld von deiner Krankenkasse erhalten. Alleinerziehende können sogar bis zu 30 Tage beanspruchen.​​​​​​​​​​​​​​

Anhebung Mindestlohn

Der ges. Mindestlohn 2024 steigt von 12 Euro auf 12,41 Euro

Ab Januar 2024 steigt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland von 12 auf 12,41 Euro pro Stunde. Seit seiner Einführung im Jahr 2015 dient der Mindestlohn dazu, die Ausbeutung von Arbeitnehmern zu verhindern. Er gilt für alle Branchen, es sei denn, es existiert ein branchenspezifischer Mindestlohn. Achte darauf, dass dein Arbeitsvertrag den Mindestlohn oder einen höheren Stundenlohn festlegt – andernfalls muss er angepasst werden.

Verdienstgrenze für Minijob

Ab 2024 dürfen Minijobber bis zu 538€ im Monat verdienen.

Ab 2024 wird die Verdienstgrenze für Minijobber von 520 auf 538 Euro pro Monat erhöht. Das bedeutet, dass du bis zu 538 Euro im Monat verdienen kannst, ohne Einkommenssteuer zahlen zu müssen. Es ist wichtig, dass dein Arbeitsvertrag den gesetzlichen Mindestlohn oder einen höheren Stundenlohn festlegt – sonst muss dein Arbeitgeber ihn anpassen. Wenn er das nicht tut, kannst du ihn daran erinnern.

Mindestlöhne für Azubis

Mindestlohn für Azubis von 620 Euro auf 649 Euro.

Beginn der Ausbildung Erstes Ausbildungsjahr Zweites Ausbildungsjahr Drittes Ausbildungsjahr Viertes Ausbildungsjahr
1.1.– 31.12.2024 649 Euro 766 Euro 876 Euro 909 Euro

Diese Tabelle zeigt die Mindestlöhne für Azubis gemäß dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) für das Jahr 2024.​​​​​​​​​​​​​​

 

Weiterbildungsgesetz

Das neue Gesetz garantiert eine Ausbildung für junge Menschen und bietet Qualifizierungsgeld für diejenigen, die eine Weiterbildung benötigen.

Das neue Weiterbildungsgesetz, das ab dem 1. April 2024 schrittweise in Kraft tritt, umfasst eine Ausbildungsgarantie für junge Menschen sowie ein Qualifizierungsgeld für Personen, die eine notwendige Weiterbildung absolvieren müssen. Diese Maßnahmen sollen Beschäftigte dabei unterstützen, sich an den digitalen Wandel anzupassen und ihre Beschäftigungsfähigkeit zu stärken. Ziel ist es, die Aus- und Weiterbildungsförderung zu verbessern und Unternehmen durch das Qualifizierungsgeld zu entlasten.

www.bmas.de
Aspekt des Weiterbildungsgesetzes Beschreibung
Ausbildungsgarantie Eine Garantie für junge Menschen, eine Ausbildung zu erhalten, um ihre Beschäftigungsfähigkeit zu stärken.
Qualifizierungsgeld Ein Geldbetrag, der während einer notwendigen Weiterbildung von der Agentur für Arbeit gezahlt wird, um Unternehmen zu entlasten.
Inkrafttreten des Gesetzes Das Gesetz tritt schrittweise ab dem 1. April 2024 in Kraft, um die Aus- und Weiterbildungsförderung zu stärken.

Diese Tabelle bietet eine klare Übersicht über die Schlüsselelemente des Weiterbildungsgesetzes, das 2024 in Kraft tritt.